Eine Geschichte für starke BetriebsrätInnen
Jahrzehntelang war es breiter politischer Konsens, Interessenkon ikte in Österreich am Verhandlungstisch auszutragen. In der Sozialpartnerschaft waren Gewerkschaften gesellschaftspolitisch anerkannte Akteure, bei der Regelung der Arbeitsbedingungen, bei Lohnverhandlungen und der betrieblichen Mitbestimmung zumeist respektiertes Gegenüber.
Politische Veränderungen sowie der Einzug neoliberaler Wirtschaftsgedanken führten auch in Österreich zunehmend zur Infragestellung dieser Konsens ndung. In Regierungs- wie auch Wirtschaftskreisen mehrten sich Stimmen, „den österreichischen Weg“ zu verlassen. Deshalb war es für den ÖGB und die Gewerkschaften notwendig, sich für diese „Kampfansage“ zu rüsten. 2019 formulierte der ÖGB-Bundesvorstand:
„Für die Durchsetzung der gewerkschaftlichen Ziele bereiten wir die Organisation (Betriebsräte/innen, Mitarbeiter/innen, Funktionäre/innen und Mitglieder) sowohl auf Verhandlungsprozesse wie auch auf mögliche Arbeitskämpfe vor. Zu diesem Zweck wollen wir stärker denn je auf allen Ebenen kampagnenfähig werden“.
Der vorliegende Band der VÖGB-Skriptenreihe macht die Bildung von Gegenmacht zu einem zentralen Thema für die künftige Betriebsrats- und Gewerkschaftsarbeit.
In einer fiktiven – aber real aus dem betrieblichen Leben gegriffenen – Geschichte erlebst du den spannenden Weg, wie es das Betriebsratsteam von Zoran, Margit, Simon, Marina und Karl gemeinsam mit den Gewerkschaftssekretärinnen Silvia und Andrea schaffen, zu einem durchschlagskräftigen Machtfaktor im Betrieb zu werden
Viele methodische Hinweise und Hintergrundinformationen wollen dich als betriebliche/n Interessenvertreter/in befähigen, den gleichen Weg einzuschlagen.
Stand: März 2022
Nachdruck: März 2024